Gut betreut beim ersten 25-Kilometer-Lauf (BIG 25 Berlin 2009)

 “Berlin läuft!” / BIG 25 Berlin mit Diabetiker-Betreuung

Von 2001 bis 2006 wurden beim Berlin Marathon Läufer mit Diabetes besonders betreut: An Start, Ziel sowie unterwegs standen Diabetes-Fachleute bereit, um Blutzucker zu messen, mit Sport-BEs auszuhelfen und gegebenenfalls auch einen zu hohen Wert vorsichtig zu korrigieren. Stets war auch ein gehöriger Schuss Motivation und ein guter Ratschlag im Angebot.

Dieses einmalige Angebot wurde am 10. Mai 2009 bei Berlin läuft … 25 km (BIG 25 Berlin) » – endlich (!) – wieder neu aufgelegt!

Und entgegen dem früheren Marathon-Service, der sich aufgrund der langen Strecke eher an erfahrene Läufer richtete, profitierten diesmal auch Laufanfänger, die vielleicht zum ersten Mal bei einem Volkslauf starten, denn es gab nicht nur die 25 Kilometer, sondern auch einen 10 Kilometer-Lauf sowie eine 5×5 km Staffel.

So fanden die interessierten Läufer im bzw. am Olympiastadion einen perfekt ausgestatteten Betreuungsstand mit zwei freundlichen und hilfsbereiten Fachleuten vor, die Blutzucker und – bei Bedarf – Ketone bestimmten, mit Cola und Orangensaft einen zu niedrigen Blutzucker bekämpften und auch in der Not mit einer kleinen Dosis Insulin aushelfen konnten.

Darüberhinaus war auch an eine Betreuung an der Strecke gedacht: Bei Kilometer 12,5, vis-a-vis der Philharmonie unweit des Potsdamer Platzes, stand ein weiterer Stand mit ebenso fürsorglicher und netter Betreuung bereit.

Und in einem waren sich im Ziel alle von der IDAA betreuten Läufer einig: Dieser besondere, von ehrenamtlichen Helfern geleistete Service, der allen Teilnehmern mit Diabetes eine willkommene Hilfe war, sollte im nächsten Jahr unbedingt fortgeführt werden …

Schön war, dass auch einige Nicht- (und hoffentlich Bald-)Mitglieder diesen Service nutzten – doch von einem weiteren, besonderen Bonbon der IDAA durften nur Mitglieder profitieren: Der Verein übernahm deren Startgebühr!

 

Erfahrungsbericht: Gut betreut beim ersten 25-Kilometer-Lauf

Am 10. Mai war es nun so weit. Mein erster Lauf über 25 km fand in Berlin am Olympiastadion statt.

Warum gerade Berlin? Wo es doch in der näheren Umgebung von Herford und Bielefeld reihenweise gute Läufe gibt.
Ganz einfach, ich wollte bei meinem ersten langen Lauf gut betreut sein.

Ich hatte nach dem Marathon in Berlin letztes Jahr im Internet von dem Angebot der Diabetesbetreuung durch die IDAA  gelesen.

Da ein solches Engagement wichtig ist, wollte ich es durch meine Teilnahme unterstützen und mich sicher fühlen.

Lauferfahrung habe ich noch nicht so lange. Genau genommen gut ein Jahr.

Da habe ich angefangen, beim Nordic-Walking kurze Laufeinheiten einzubauen. Eigentlich hatte ich immer gesagt, ich kann nicht laufen. Aber jetzt wollte ich es wissen.

So baute ich kontinuierlich das Laufen aus und war bald stolz, hier in Bielefeld am Obernsee eine Runde geschafft zu haben, gut es waren nur 3 km, aber für mich 3 km laufend!!!

Da ich mir Ziele setzten wollte, kam als nächstes der 10 km Lauf in Herford im Herbst.

Auch dies habe ich geschafft.

Weiteres Ziel wurde der Baukastenmarathon im Februar in Bad Salzuflen, 2 Runden habe ich geschafft, das waren dann 18 km auf einem anspruchsvollen Gelände.

Und nun kam mein Jahresziel in Sicht, die 25 km in Berlin!

Das Lauftraining wurde umfangreicher und der Blutzucker machte mir beim Training immer häufiger einen Strich durch die Rechnung. Meine Not-BE in Form von Glukosegel kamen immer häufiger zum Einsatz. Das konnte auf Dauer so nicht weitergehen.

Durch akribische Dokumentation und mit Versuch und Irrtum gingen die Trainingsläufe von Mal zu Mal besser. Nur auf die 25 km Distanz bin ich einfach nicht gekommen.

Die waren dann die Premiere in Berlin.

Da ich tags zuvor die Mitglieder von der IDAA bei der jährlichen Mitgliederversammlung kennengelernt hatte und mich gleich wohl fühlte, freute ich mich auf den kommenden Tag.

Der begann mit einem für mich Traum-Blutzucker-Ausgangswert.

Also dezent frühstücken, das hieß 1 Brötchen und natürlich Kaffee.

Und dann ab zum Olympia-Stadion. Ein wunderschöner Ort für diese Laufveranstaltung.

Wir, die Mitglieder vom IDAA haben uns vorm Stadion zur gemeinsamen Einstimmung getroffen. Blutzucker messen, noch was essen und dann langsam warm werden für den Lauf.

Um 10 Uhr kam der Startschuss und los gings.

Die ersten Kilometer musste ich mich laufend bremsen. Ich war einfach zu schnell unterwegs, aber es lief und lief und lief. Die Zuschauer in Berlin waren wie die Berliner so sind, immer freundlich und feuerten jeden an. Die Sambabands machten Stimmung und ruckzuck waren wir durchs Brandenburger Tor durch. Zusammen mit Ulrike ging die Zeit einfach super rum. Wir freuten uns schon auf den Betreuungspunkt von der IDAA an Kilometer 13 direkt am Tiergarten.

Dort wurden wir freundlich erwartet und umfassend versorgt. Der Blutzucker wurde gemessen und mit etwas Cola aufgepeppelt. Ich hatte Hummeln in den Füßen und bin gleich weiter gelaufen. Dann kam km 15, dann 16 und in meinem Kopf konnte ich schon rückwärts zählen. Maren es sind doch nur noch 9 km bis ins Ziel, das schaffst du. Kilometer 21 und der erste Halbmarathon waren die nächste Hürde.

Langsman wurde es immer schwerer und wärmer und ich musste erst mal etwas gehen.

So kam ich gut trotzdem gut voran und das Olympia Stadion kam wieder in Sicht.

Jetzt war der Weg bis ins Ziel nicht mehr weit und die letzten, eigentlich nicht mehr vorhandenen Kräfte wurden mobilisiert.

Ziel in Sicht, Ziel erreicht in 2:46:18!

Ich habe meine persönlche Herausforderung gemeistert.

Im Außenbereich des Stadions warteten schon die anderen von der IDAA auf mich.

Blutzucker messen… 127 !!! Besser kann ein Lauf nicht enden.

Ich freue mich auf die nächste Veranstaltung und auf die Unterstützung durch die vielen netten Mitglieder und Helfer beim IDAA.

Danke, es war ein tolles Erlebnis.

Maren Scherbarth

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