Ich heiße Maggie und bin "Typ-F"-ler. Eine sehr gute Freundin hat Diabetes Typ-1, was sie nicht davon abhält, Marathons zu laufen, Triathlons zu finishen und…
Hamburg Triathlon Juli 2018 – olympische Distanz – Rennbericht André Rancke
Hi ich bin André und Ehemann von einer Typ 1 Diabetikerin. Ich habe also Typ F ;-). Geheiratet haben wir erst vor Kurzem, am 12. Mai 2018. Neben Hochzeitsvorbereitungen, dem Hochzeitsfest selber und den anschließenden Flitterwochen war es nicht immer ganz einfach noch Zeit für das Triathlontraining zu finden. Wir trainieren gerne zusammen, haben uns schließlich auch über den Sport – bei einem Halbmarathon – kennengelernt.
So fühlten wir uns nach den Flitterwochen doch halbwegs fit für den Triathlon und wollten eigentlich gemeinsam an der Startlinie stehen. Eigentlich. Denn meiner Frau Kathi oder sagen wir doch lieber uns kam etwas dazwischen. Wenige Wochen vor dem Triathlon hielt sie einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Wir freuten uns riesig, auch wenn natürlich klar war, dass ich nun alleine an der Startlinie stehen würde. Schade fanden wir, dass sie Ihren Startplatz trotz Ihrer Schwangerschaft nicht umtauschen oder für das folgende Jahr gut schreiben lassen konnte, sondern ihn verfallen lassen musste.
So stand ich am Renntag nervös ohne meine Kathi, aber mit einer guten Freundin von uns, die sich ebenfalls für die olympische Distanz angemeldet hatte, in der Wartezone für die erste Disziplin der olympischen Distanz und ließ mich vom Warm-Up Programm ablenken. 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Rad und 10 Kilometer Laufen standen mir bevor. Bei dem ganzen Trubel habe ich Eumel natürlich noch meine Klickis für das Rennrad vergessen. Naja, thats life!
Dann war es aber soweit. Das Schwimmen ging endlich los. Und auch wenn ich hinterher einige Liter Alster intus hatte und man im Training das Gefühl hat, jede Bahn zieht sich, gingen diese 1500 Meter recht schnell vorbei – besonders als man das jubelnde Publikum bereits weit vor Erreichen des Jungfernstiegs erahnen konnte. Immer wieder musste ich an unseren Miniwurm denken, der mich gleichzeitg antrieb. Kurz vor Verlassen des Wassers wurde ich von meiner Fangemeinde – bestehend aus meiner Frau, meinen Schwiegereltern und meinem Schwager mit seiner Frau – angefeuert. Jetzt schnell in die erste Wechselzone und raus aus dem Neo, rein in die Laufschuhe und ab auf die Radstrecke. Und wieder trieb mich dieser kleine Wurm an. Komisch, hatte ich nicht die ganze Zeit Rückenwind?! Zweimal sauste ich wieder an meiner Fangemeinde vorbei und war im Nu in der letzten Wechselzone. Diese absolvierte ich nun in nur drei Minuten, da ich durch meinen Schussel die Schuhe nicht mehr wechseln brauchte. Glück im Unglück. Auf der Laufstrecke kann man das Anfeuern des Publikums erst richtig wahrnehmen. Der kleine Wurm im Bauch meiner Frau geisterte überall mit rum. Und so kam ich doch viel flotter als erwartet (immerhin haben wir in den Flitterwochen auch „gut“ gelebt) im Ziel. Mit meiner Zeit von 02:34:43 war ich für meinen Trainingsaufwand und die vergessenen Klickies mehr als zu Frieden. Bis zum nächsten Jahr Hamburg :).
Kleiner Nachtrag und Begründung, warum dieser Beitrag etwas später als üblich eingereicht wurde: Der kleine Noah wollte anscheinend genauso flott sein wie sein Papa. Er kam am 14.12.18 knapp 10 Wochen vor seinem errechneten Geburtstermin zur Welt und stellte das Leben seiner Eltern erst einmal auf den Kopf. Dem kleinen Noah geht es trotz der Frühgeburt sehr gut, er entwickelt sich prächtig und seinen Schnellstart ins Leben merkt man ihm kaum noch an. Seine Eltern können sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.